1b-Rebels: Gefangen im Esslinger Nebel

„Jungs, alles in Ordnung ? Wie war das Warm-up ?“, wollte 1b-Rebels Coach Ole Abendroth kurz vor Spielbeginn von seinen Spielern in der Kabine wissen, und gab sich selber gleich die Antwort:
“ Ich habe euch leider nicht gesehen…“.

Bereits vor dem Spiel waberten dichte Nebelschwaden übers Eis, so dass das Aufwärmen einem Glückspiel glich.
Insbesondere die Hüter hatten dabei die schlechtesten Karten, trotzdem wollten die Schiedsrichter dem Spiel eine Chance geben und erteilten den Startschuß.

...wieder eine PauseDie favorisierten Esslinger übernahmen dabei vom Bully an das Kommando.
Die 1b-Rebellen taten sich unheimlich schwer geordnet aus dem Drittel zu kommen, denn die Gastgeber drückten bereits beim Aufbau frontal auf die defensiven Rebellen Stellungen und bauten damit einen enormen Druck auf.
Aber die Waldau-Cracks konnten sich immer wieder befreien, ohne aber zum Abschluß zu kommen, zumindest war es von außen nicht wirklich ersichtlich, denn der Nebel verschleierte so einige Angriffsversuche.
Da Stuttgart zudem mit weißen Trikots spielte, wurde der Eindruck weiter verstärkt.
Auf der Stuttgarter Wechselbank fühlte man sich an so manchen Kino-Film erinnert, insbesondere bei Block-Wechseln, denn da tauchten plötzlich 5 Stuttgarter Kampfmaschinen aus den dichten Nebelschwaden auf, die von ihrer Mission zurückkamen. Gänsehaut-Feeling !
Als dann auch die Schiris viele Situationen nicht mehr richtig visualisiert bekamen, wurde das erste Rundendrehen angesetzt, dass zwar kurzfristig Abhilfe schaffen sollte, aber nach handgestoppten 2:45 Min. war derselbe Zustand wieder hergestellt.
4 Minuten vor Schluß dann der erste Esslinger Treffer.
Anstatt die Scheibe tief zu spielen und die Situation zu retten, versuchte man eine spielerische Variante, die dann zum Boomerang wurde.
Knapp 90 Sekunden später dann das Ganze so ähnlich gleich nochmal, und die Esslinger erhöhten auf 2:0.

Die 1b-Rebellen hatten bis dato keinen richtigen Zugriff zum Spiel.
Die Schussbilanz von 35:5 offenbart das komplette Drama schonungslos.
Dieser Umstand wurde in der Stuttgarter Kabine auch von Coach Abendroth mit deutlichen Worten gewürdigt, und es wurde dann auch tatsächlich besser.
Das einzige was gleich geblieben ist, war der Nebel.
Manchmal mehr, manchmal weniger.
Wobei es von den oberen Etagen der Zuschauerränge aus garnicht so schlecht aussah, aber auf Höhe der Eisfläche lief ein besonderer Film ab….
Kaum war das Spiel wieder „on“,   erhöhten die Gastgeber im Powerplay auf 3:0 und wenige Minuten danach wieder das obligatorische Rundendrehen mit der Hoffnung auf Erlösung, aber ehrlich gesagt dürfte hier bereits klar gewesen sein, dass es so keinen Sinn macht.
Die vielen Unterbrechungen waren für beide Mannschaften auch alles andere als optimal, denn der Spielfluß war natürlich dahin.
Esslingen weiterhin überlegen, die Reiser-Cracks bissen sich förmlich an Stuttgarts best player Goaltender Niklas Syguda die Zähne aus.
Aber, jetzt konnten auch die Waldau-Boys einige gute Spielzüge abliefern und zeigten mehr Präsenz im Angriffsdrittel.
Nach einer weiteren Unterbrechnung um den Dunst irgendwie herauszufahren kamen die Esslinger zum 4:0 und kurz danach wurde die Partie abgebrochen.
Das Verletzungsrisiko war einfach zu groß.

Fazit:
Bei diesen Spielverhältnissen kann eigentlich kein schönes Eishockeyspiel aufkommen und wenn doch, dann konnte man es wegen des oft starken Nebels nicht immer sehen.
Es macht auch keinen Sinn, die Scheibe auf Verdacht vor das Tor zu hauen und hoffen, dass etwas passiert
Das ist nicht Sinn und Zweck des Spiels.
Die 1b-Rebels sind also nach dem Eppelheim-Spiel (Gas-Alarm) mit einem weiteren Abbruch konfrontiert.
Über die Nachholtermine wird noch verhandelt, wir werden zeitnah informieren.

Das nächste Spiel der Rebellen ist gleichzeitig das erste Heimspiel der Saison.
Der Gegner am kommenden Freitag, 25.10. um 20 Uhr in der Eiswelt Stuttgart ist ein weiterer Topfavorit auf die Meisterschaft:
die Fire-Wings aus Schwenningen.

Wir werden vorher natürlich sämtliche technischen Gerätschaften in der Eiswelt überprüfen, verdammt, das darf doch nicht wahr sein….was für ein Pech…

Für Stuttgart spielten:
Niklas Syguda (Goalie), Nino Häberlen, Timo Dombrowski, Carlo Sala de Llobet, Masaru Komiyama, Josip Strutz, Julien Frey, Gregor Michalik, Lukas Borchert, Jesper Leis, Dean Nenninger, Dmitri Busch, Michael Bartmann, Felix Feichter, Leo Schätzle

Fotos: Miro Halbych
Text: Ralf Seidel