1b-Rebels ringen Hornets nieder

Mit einem 5:3 (1:2/3:1/1:0)-Heimsieg gegen die 1b-Hornets aus Zweibrücken konnte sich die Waldau-Truppe für ihren großen Einsatzwillen belohnen.
In einer umkämpften Begegnung zeigten beide Teams großes Engagement, was die 54 Zuschauer in der Eiswelt Stuttgart am Ende mit viel Beifall honorierten.
Letztlich musste allerdings noch gezittert werden, denn durch wiederholt extrem viele vergebene Torchancen – vor allem im Schlussabschnitt – wurde der wichtige Dreier erst spät in trockene Tücher gebracht.

Ohne ihre erfahrenen Mannschaftsstützen wie z.B. Robin Morgenthaler (Einsatz bei den RL-Rebellen), Marek Prokes (Spielsperre), Kapitän Gregor Michalik (priv. verhindert), Carlo Sala de Llobet (krank), Alex Hotz (priv. verhindert) u.a. kam der 1b-Rebels-Express die ersten Minuten zunächst gut ins Rollen, ließ dann aber nach, was eigentlich überraschte, denn von der technischen, läuferischen Qualität her betrachtet war man dem Gegner meist deutlich überlegen, aber irgendwie schaffte man es sich den Hornets anzupassen, und anstatt das Heft in die Hand zu nehmen und klare, kompromisslose Strukturen als Mannschaft zu entwickeln, erlaubte man sich durch individuelle Zockereien (zu) viele kleine Schludrigkeiten und bremste sich dadurch selber aus.

Als die Gäste dann in der 9. Minute sogar in Führung gingen war die Überraschung komplett, aber nicht von langer Dauer, denn 40 Sek später gelang unserem Neuzugang Viacheslav „Slava“ Kroter sofort der 1:1 Ausgleich.
Leider sollte der Torerfolg nicht hilfreich sein, denn das 1b-Rebels-Spielniveau blieb trotz einiger Möglichkeiten weiter deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Dann in der 18.Minute der „Höhepunkt“ als beide Mannschaften gerade die Blöcke wechselten. Scheibe liegt 1-2 Meter vor der Rebellen-Wechseltür und anstatt das Hartgummi nach vorne wegzudreschen, bleibt diese kurz besitzerlos liegen und wird dann in einer Kurzschlussaktion nach hinten zum Rebellen-Goalie Dominik Keller gespielt, der diese dann völlig überrascht passieren ließ.
Da es aber im Eishockey kein Eigentor gibt wurde es einem zufällig in der Nähe stehenden Hornets-Spieler zugeschrieben -ein kurioser Abschluss, aber durchaus passend zum Rebellen-Spiel im ersten Drittel.
4 Wochen vor Nikolaus gabs in der Eiswelt bereits Geschenke….

„Wir waren 16 Minuten am Drücker und haben in 4 Minuten, die wir gepennt haben, 2 Treffer bekommen. Treffer Nr.1, ok, den kam man mal einstecken, aber Jungs die zweite Gurke darf nicht passieren. Ihr seid alle viel zu hektisch…und hört endlich auf zu versuchen die Hornets alleine ausspielen zu wollen. Das funktioniert so nicht, 1-2 moves, Scheibe passen, und Abschlüsse und Nachschüsse generieren. Wir kommen hier nur als Mannschaft vorwärts…so weiter spielen wie am Anfang !“
so die Drittelansage von Interims-Coach Ole Abendroth.

Im Mittelabschnitt begannen die Rebels dann kontrollierter, aber ein richtiger Spielfluss kam zunächst nur begrenzt zustande, denn die Gäste aus der Südwest-Pfalz zeigten ein Körperspiel das die Referees mit Strafbank-Besuchen honorierten.
Leider konnte man den Vorteil nicht so richtig nutzen, dennoch gelang dem Rebellen-Defender Alex Litterer in der 24. Minute durch einen platzierten Schuß aus linker Position der 2:2 Ausgleich.
Und zwei Zeigerumdrehungen weiter war Stuttgarts #71 Moritz Donner mit einem Flachschuss zur erstmaligen 3:2 Führung erfolgreich (26.Min.), nachdem er kurz zuvor die Hornets Reserve zum Tänzchen einlud und beinahe ein Solo im Hornissen-Nest untergebracht hat.
Kurzum: es lief – und wie !
Die Stuttgarter Angriffswellen prasselten jetzt im Sekundentakt auf die gegnerischen Linien und wurden im Prinzip nur durch Strafzeiten der Gäste unterbrochen, die sich oft nicht anders zu helfen wussten. Dadurch wurde der Druck auf das Zweibrückener Gehäuse aber nur noch stärker, falls dies überhaupt noch möglich war.
Es fehlte lediglich der finale Abschluss, eine deutliche 6:2/7:2 Führung war ohne Übertreibung absolut realistisch, denn die Gäste hingen zu dem Zeitpunkt in den Seilen.
Der Zielfernrohre der Rebellen glühten dunkelrot, was allein der 1b-Rebellen-Bomber Fabian Schneider vom Stapel ließ war unfassbar.
Oft fehlten nur Zentimeter, oder irgendein Schläger, Kufe oder Körperteil lenkte das Hartgummi am Ziel vorbei – es war schlicht unglaublich !
Allen Stuttgarter Blöcken sah man jetzt den Killerblick an: wir wollen jetzt die Entscheidung!
Die einen badeten in Adrenalin, während die anderen sich tapfer aufopfernd dem Dauerdruck entgegenstemmten.
In der Meteorologie würde man jetzt sagen es bilden sich langsam Gewitterwolken und so kam es dann in der 31. Minute auch zum ersten Wolkenbruch hinter dem Gästegehäuse.
Jeder der laufen konnte meldete sich hier am Meeting-Point und es sah kurzzeitig aus wie auf einer vollbesetzten Hüpfburg.
Die Schiedsrichter hatten auch zunächst große Mühe die Urheber ausfindig zu machen und dann in die Kühlboxen zu begleiten, aber durch diese Aktion war das komplette Stuttgarter Spiel wie abgeschnitten und die Atmosphäre auf dem Eis war positiv formuliert „aufgeheizt“…
Die Gäste konnten sich nun langsam aus der Umklammerung lösen und in einer der ersten Aktionen gelang der nie für möglich gehaltene 3:3 Ausgleich 7 Minuten vor Drittelende.
Der Eishockeygott trug am Freitag mit Sicherheit kein Rebellentrikot….
Der Bruch im Rebellenspiel dauerte allerdings nicht lange, denn in der 36. Minute netzte Stuttgarts #5 Bryan Allen zur erneuten 4:3 Führung ein, aber der tolle Schwung war irgendwie weg- er sollte aber bald ein Comeback feiern …

Das Drehbuch des letzten Drittels entsprach in weiten Teilen dem des vorangegangenen Drittels, denn das Spiel fand überwiegend im Drittel der Hornets statt, und hatte fast die selbe Stuttgarter Urgewalt.
Schuss-Nachschuss-Icing-Bully – so in etwa war die Reihenfolge und die Temperaturen stiegen langsam wieder an.
Der Hornets-Schlussmann Sebastian Harth war der Turm in der Schlacht und hielt die Spannung weiter hoch, denn die knappe 4:3-Führung war noch nicht die Entscheidung, auch wenn die Partie immer stärker von den Abendroth-Truppe dominiert wurde.
Stuttgarts Goalie Dominik Keller hingegen hatte so gut wie nichts zu tun und stand kurz vor einer schweren Erkältung.

Die Schlagzahl wurde im Verlauf deutlich erhöht und man hatte das Gefühl als wäre die Eiswelt-Truppe ständig im Powerplay und spielt mit den Hornets Katz und Maus…
Die Belagerung der Festung Zweibrücken begann, aber das schwarze Spielgerät wollte partout nicht ins Zielgebiet.
Selbst in eigener Unterzahl wurde das Spiel überwiegend im Angriffsdrittel abgewickelt und man zwang den Gegner dabei sogar zum icing.
Die Festung wankte, wollte aber nicht fallen.

Ähnlich wie im letzten Abschnitt bildeten sich langsam wieder Wolken, die sich langsam auftürmten, den seit dem zweiten Drittel hatten sich einige Pärchen gefunden, die einen intensiven Austausch pflegten.
Dann in der 39. Minute die Entscheidung als das schönste Tor des Abends durch den heutigen Doppeltorschützen #71 Moritz Donner fiel:
Scheibe wird am linken Bullykreis übernommen, komplett von hinten um das Tor gekurvt und ca. 3 Meter aus spitzem Winkel unters Zweibrückener Dach gezimmert.
Was für ein klasse Treffer, der überdies den Schlusspunkt markierte.
Dies war natürlich die Entscheidung und die 3 Punkte konnten mit in die Kabine genommen werden.

Fazit:
Verdienter Heimsieg, denke da gibt es keine 2 Meinungen.
Aber am Sortiment „Chancenverwertung“ sollte dringend gearbeitet werden.
Es war wieder so ein Spiel mit Tormöglichkeiten für 3 Partien und solange es zum Siegen reicht ist das auch kein Problem, abgesehen von den ausfallenden Haaren des 1b-Rebels Background-Teams.
Glückwunsch zum hart erkämpften Dreier.
Nächstes Spiel ist am kommenden Sonntag um 18 Uhr in der Tiefkühltruhe der Landesliga im Icehouse zu Eppelheim gegen die dortigen Eisbären.

Für Stuttgart am Schläger:
Dominik Keller (Goalie), Maurice Keller (Backup), Fabian Schneider, Leo Schätzle, Moritz Donner, Armin Wörtz, Tim Abendroth, Bryan Allen, Cedric Scheibach, Flynn Schäuffele, Janik Mertens, Alexander Litterer, David Buhlick, Daniel Keller, Masaru Komiyama, Viacheslav Kroter, Philipp Page, Neel Groß