Sensationell: 1b-Rebels stürmen auf Platz 4


Auch im zweiten Saison-Duell behielten die Rebellen die Oberhand und konnten in einem zerfahrenen Spiel einen verdienten 8:4 (2:1/1:1/5:2) Sieg eintüten und warfen damit den Anker auf Tabellenplatz 4.
Die Gäste traten dabei in Minimal-Besetzung (10+2) an und konnten lange dagegenhalten, aber im letzten Drittel brach ein Strafzeiten-Tsunami auf die Adler ein, so dass das Spiel völlig aus den Fugen geriet.
Aber, um es gleich vorwegzunehmen, es war eine absolut faire Begegnung, ohne irgendwelche Einlagen aus der Welt des Boxsports.
Während aber die einen die Beurteilungen der Schiedsrichter ohne Kommentar akzeptierten, arbeiteten sich die anderen an der Spielleitung ab, und so wurde aus mancher Mücke (2.Min.-Strafe) innerhalb von Sekunden ein Elefant (Matchstrafe).
Aber, es wurde auch Eishockey gespielt….

Stuttgart übernahm dabei von Anfang an das Kommando und bestürmte vehement die gegnerischen Abwehrreihen.
Phasenweise powerplay-ähnliches Spielgeschehen, indem die Adler regelrecht in ihr Nest gedrängt wurden.
Aber es fehlte etwas Entscheidendes: die Tore.
Und so kam es wie es kommen musste…
Im typischen Reutlinger Stil ließ man vorne einen Stürmer an der Blauen „parken“ und der wartete auf einen tiefen Pass, der dann auch kam und damit war der Weg frei zu einer 1 auf 0 Situation, und wenn dieser Stürmer dann auch noch Tilgner heisst, dann ist hiermit auch das 0:1 (5.Min.) erklärt.
„Machst du keins, kriegst du eins“….Damn!!!!
Aber dieser Betriebsunfall wurde kurze Zeit später korrigiert als #5 Philipp Rusch von links aus einem unmöglichen, spitzen Winkel knapp vor der Torauslinie der 1:1-Ausgleich (11.Min.) gelang.
Damit nicht genug…
Nach einem Reutlinger Fehlpass im Anschluss eines Bullys im Stuttgarter Verteidungsdrittel übernahm die #14 Yannick „Schwarzenegger“ Barthruff das schwarze Spielgerät und stürmte bullenartig über alle Linien hinweg auf Reutlingens Keeper Manuel Rogge zu und machte kurzen Prozess: 2:1 (13.Min.)
Danach verflachten die Offensivbemühungen der Waldau-Truppe etwas und Reutlingen kam besser ins Spiel, ohne aber Akzente setzen zu können.

Im zweiten Abschnitt erwarteten viele der knapp 70 Zuschauer dann einen Stuttgarter Sturmlauf, um dem zahlenmäßig unterlegenen Gästen so richtig einzuheizen und daraus weitere Treffer zu generieren.
Aber, es kam anders…
Das Spiel plätscherte so vor sich hin und mancher Beobachter stand am Rande einer Gesichtslähmung, denn das Spielniveau ging unerklärlicherweise stetig nach unten:
hier ein Fehlpass, da ein schludriger Angriff- auf beiden Seiten ging nur noch sehr wenig.
Passend dazu dann auch das kuriose 3:1 Powerplay-Tor durch Stuttgarts Topscorer Darius Sirch in der 36.Min. als sein bereits durch Rogge parierter Schuss die Kufe von Reutlingens Matthiew Lewis berührte und von da ins eigene Tor rutschte.
Kaum war das Spiel aber wieder freigegeben schlugen die Gäste zurück.
Ein Onetimer von Adler Max Enz brachte den 3:2-Anschlußtreffer (37.Min.)
Könnte man im Eishockey ein Drittel streichen wäre dieses hier der große Favorit….

Das Spiel war also noch lange nicht entschieden.
Aber wenn der Sprung auf Platz 4 gelingen soll, dann war ein Sieg heute Pflicht und es war an der Zeit noch mindestens eine Schippe draufzulegen.
Das Spiel wurde etwas strukturierter und beide Teams jetzt mit Abschlüssen, ohne aber die jeweiligen Hüter in Bedrängnis zu bringen.
Dann brachen die letzten 13 Minuten an und das Spiel kippte langsam aus den Latschen.
Es begann das kurioseste Drittel der gesamten Saison…
Stuttgart im 4/3 Powerplay, und ein schlampiger Pass an der blauen Linie genügte Reutlingens Routinier Dominique „Turbo“ Tilgner zum Durchmarsch und 3:3-Ausgleich (47. Min.).
Aber die Rebellen-Antwort durch #77 Michael Bartmann kam umgehend mit einem Schlenzer von der blauen Linie zum 4:3 (48. Min.).
Die Waldau-Truppe nahm nun das Heft wieder mehr in die Hand, einerseits begünstigt durch die regelmäßigen Boxenstopps der Gäste, aber auch die Zielstrebigkeit der eigenen Aktionen war plötzlich wieder da.
Als dann Rebels-Sturmtank Darius Sirch drei Minuten später zum Solo ansetzte, konnte er nur noch mit einem Foul am Abschluss gehindert werden, was mit einem Penalty geahndet wurde.
Diesen verwandelte er dann traumhaft sicher mit der Rückhand zum 5:3 (51. Min.).
Jetzt konnte man etwas durchatmen, denn die Fernsehturm-Kampfeinheit war wieder „back in business“ und hielt die Fäden in der Hand.

Den Faden völlig verloren haben dagegen jetzt die Achalm-Adler, die sich fortan mit den Schiedsrichtern „auseinandersetzten“ und dann reihenweise die Segel streichen mussten.
Es gab so ziemlich alles was das IIHF-rule book an Strafen hergab und damit war auch das Spiel völlig aus dem Tritt.
Als dann kurz danach in der 55. Minute die Rebellen in einem Doppelschlag durch Darius Sirch und 8 Sekunden später Leo Schätzle auf 7:3 erhöhten, sollte das die Entscheidung gewesen sein.
Trotzdem gaben sich die verbliebenen Gästespieler von der Achalm nicht auf und kamen durch Matthias Scheel noch zum 7:4.

Danach wurde der Luftraum für die Adler dann komplett geschlossen.
Minutenlange Unterbrechung wegen einer Bankstrafe, die dann innerhalb von Sekunden zum Totalausschluß eskalierte (siehe Video)
Die Bewunderung gilt hier dem Zeitnehmer und Punktrichter, die die ehrenvolle Aufgabe hatten das Geschehen zu dokumentieren.
Die Zuschauer waren hierbei komplett überfordert.
Knapp 2 Minuten vor Spielende folgte dann der 8:4-Endstand durch unseren japanischen Dauerbrenner Masaru Komiyama, der eine saubere Puck-Stafette erfolgreich beenden konnte.

Fazit:
Ein unglaubliches Spiel!
Letztlich steht auf der Anzeigetafel ein deutlicher, ja fast schon standesgemäßer Sieg und in 2-3 Wochen redet keiner mehr darüber, aber der Verlauf war schon bemerkenswert.
Aber egal, mit diesem Sieg gelingt der Sprung auf Platz 4 in der Landesliga und damit der größte Erfolg einer Stuttgarter Mannschaft seit Jahren.
Addiert man noch den Umstand hinzu das Ganze mit 4 Spielen weniger als die anderen  erreicht zu haben, dann gleicht das einer echten Sensation.

Die Saison 2018/19 ist hiermit Geschichte.
Der überragende Teamspirit in der Stuttgarter Kabine hat sich heuer endlich auch auf die Leistung übertragen.
Und das ist nicht nur so daher gesagt, sondern beschreibt das Miteinander im allerbesten, ehrlichsten Sinne.

Dazu gehören auch diejenigen, die das Team bei den vielseitigen Aufgaben während eines Heimspiels hinter der Bande unterstützt haben:
-Stadionsprecher Bernd Wegst, Punkterichterin und Legende Julia Wolter,
-die vielen, die z.B. die Strafbänke übernommen haben, darunter auch einige Frauen/Freundinnen von Spielern
-unserem Feel-Good-Manager, Meckatzer-Zapfer, Spieler-Papa und Kamera-Mann Gerd Schneider
-und natürlich unserem  Olav Schnier, der es ermöglichte ein Landesliga-Spiel professionell als Live-Übertragung auf YouTube zu bringen!

Ohne euch wäre das alles gar nicht möglich!!! VIELEN DANK DAFÜR !!!
Wir sehen uns kommende Saison wieder !

1b-Rebellen vs. TSG „Black Eagles“ Reutlingen 8:4 (2:1/1:1/5:2)

Abschlusstabelle 2018/2019

Für Stuttgart am Schläger:
Niklas Syguda (Goalie), Philipp Rusch, Lorenz Neuhauser, Carlo Sala de Llobet, Yannick Barthruff, Vinzent Capek, Masaru Komiyama, Colin Wolf, Gregor Michalik, Lukas Borchert, Jonathan Krause, Michael Bartmann, Felix Feichter, Nino Häberlen, Darius Sirch, Leo Schätzle

Spielbericht:
05.Min. 0:1 Tilgner (Lewis)
11.Min. 1:1 Rusch (Michalik)
13.Min. 2:1 Barthruff (Komiyama/Rusch)
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36.Min. 3:1 Sirch PP1
37.Min. 3:2 Enz (Lewis/Scheel)
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47.Min. 3:3 Tilgner (Feierabend/Hamm) SH1
48.Min. 4:3 Bartmann (Barthruff/Feichter) PP2
51.Min. 5:3 Sirch PENALTY
55.Min. 6:3 Sirch (Neuhauser/Feichter)
55.Min. 7:3 Schätzle (Sirch/Neuhauser) PP1
57.Min. 7:4 Scheel (Lewis/Enz)
59.Min. 8:4 Komiyama (Michalik)

Trainer: Eric Strieska
Teammanager: Ole Abendroth

Spieler auf Spielbericht:
Stuttgart 15+1
Reutlingen 10+2

Strafzeiten:
Stuttgart: 6 Minuten
Reutlingen:  114 Min.

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Bericht/Video: Ralf Seidel
Fotos: Miro Halbych