72 Zuschauer, darunter einige Hügelsheimer Fans sahen am Freitagabend einen nie gefährdeten 8:1 (4:1/4:0/0:0) Heimsieg der 1b-Rebels.
Die Gäste vom Airpark, die mit 20+2 (!) Spielern antraten, dürften sich am Schluss bei ihrem starken Hüter Alexander Dolin bedankt haben, dass die Niederlage nicht noch deutlicher wurde…
Bereits in der 2.Minute gingen die Gäste wie aus dem Nichts durch einen leicht abgefälschten Schuß kurz hinter der blauen Linie in Führung, aber die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten.
In Spielminute 4 konnte die Hügelsheimer Defensive das erste Mal bezwungen werden.
1b-Forward Fabian Schneider reagierte vor dem Tor am schnellsten, netzte die Scheibe mit einem backhand shot ins badische Gebälk und so langsam sollten sich die spielerischen und vorallem läuferischen Qualitäten durchsetzen.
Auch wenn das Spiel noch hin und her wabberte, so zeigten die Hausherren den zielstrebigeren Spielansatz.
In der 5. Minute gelang Neuzugang Robin Morgenthaler in einer starken Einzelaktion im Zweikampf vom rechten Bullypunkt das 2:1 und die Waldau-Cracks waren jetzt immer besser im Spiel, das von beiden Seiten mit großem Einsatz und hohem Tempo geführt wurde.
So komisch sich das anhört, trotz technischer Feldüberlegenheit und besserer Ansätze war es kein einfaches Spiel, denn die Gäste waren immer dann präsent, wenn sich Fehler im Rebellen-Spiel einschlichen und so gab es durchaus heikle Situationen im Stuttgarter Defensivbereich, die aber zu jeder Zeit beherrscht und ausgebügelt wurden.
Erst kurz vor Ende des Spielanschnitts und mit einem Doppelschlag innerhalb von 11 Sekunden trugen sich dann Alexander Hotz mit einem Stochertor zum 3:1 und dann Cedrick Scheibach mit einem platzieren Shot (4:1) in den Spielbericht ein.
Endlich stimmte auch das Scoreboard mit dem Spielverlauf überein und die Rebellen belohnten ihren großen Aufwand.
Einige Stuttgarter Fans waren regelrecht sauer als die Drittelsirene dem ganzen Zauber ein Ende setzte, denn so langsam wurde das ganze Potential sichtbar, und wenn das Spiel noch ein paar Minuten weitergelaufen wäre, hätte der Eismeister das Hügelsheimer Metallgestänge ersetzen müssen. Stuttgart setzte gerade zum Sturmlauf an…
So gab es auch in der Drittelpause von Coach Strieska nichts Großes zu bemängeln:
„Jungs, Konzentration hochhalten, nicht nachlassen, geduldig sein, einfach so weiter arbeiten….wir sind noch lange nicht durch. Ich möchte nicht die Stuttgarter Krankheit erleben dass nach einer Führung, diese wieder leichtfertig vertändelt wird….“ , so Strieska in der Kabine, um die aufkommende euphorische Stimmung etwas einzubremsen.
Wer nun gedacht hatte, dass sich die tapfer kämpfenden Gäste nach diesem deutlichen Verlauf zunächst zurückziehen und ein Konterspiel aufziehen würden, sah sich getäuscht.
Mit verbessertem Abwehrverhalten konnten sich die Gäste stabilisieren und auch durchaus nach vorne agieren aber sobald die Scheibe den Besitzer wechselte, lief die Stuttgarter Angriffsmaschine an und es entwickelten sich teilweise sehenswerte Spielzüge.
Selbst in Unterzahl lief man den Hügelsheimer Kasten mehrfach an und in der 26. Minute brach Stuttgarts „Rocket Man“ Fabian Schneider im „Beast-Modus“ durch die Hügelsheimer Abwehrstellung und ballert die Scheibe rechts oben in die Maschen (5:1)
Nach weiteren knapp 6 Minuten war Kanonier Schneider erneut zur Stelle und hämmerte das schwarze Spielgerät vom Bullypunkt ins Rhino-Gehäuse (6:1, 31.Min.).
Und das soll es noch nicht gewesen sein, denn zum Einsatzwillen kam jetzt noch Spielfreude.
Weitere 5 Minuten später dann zwangsweise das 7:1 (36.Min.) durch Doppel-Torschütze Alex Hotz, der nicht lange fackelte und die Scheibe kurzerhand vom Slot humorlos ins Nashorn-Nest abfeuerte.
Die Gäste fanden kein Mittel den Lauf zu unterbrechen, im Gegenteil es schien so als schwinden deren Kräfte exponentiell.
So fiel dann in der 39.Minute auch noch das 8:1 mit einem Bauertrick durch den -nicht nur heute Abend- stark aufspielenden Cedrick Scheibach.
Und mit ein bisschen mehr Konzentration im Powerplay wäre sogar noch mehr möglich gewesen.
Aber, ähnlich euphorisiert ob des klaren Spielstands wie nach dem 1. Drittel ging es anschließend in die Katakomben.
„Starkes Drittel, gutes Spiel, aber wir haben noch 20 Minuten und der Gegner wird jetzt nochmal kommen – mit allen Mitteln.
Also, so weiterspielen, nicht provozieren lassen, geduldig bleiben, dann fallen die Tore von alleine“, so die Drittelansprache von Coach Strieska, der seine Cracks auf den letzten heißen Tanz einschwor.
Und das letzte Drittel sollte tatsächlich nochmal alles bieten – allerdings anders wie von Rebellen-Seite erwartet.
Hügelsheim spielte nach vorne besser mit, warf nun alles in die Waagschale, aber defensiv taten sich dadurch große Lücken auf, in denen so mancher Rebellen-Durchbruch gelang.
Aber entweder es fehlte die Präzision im Abschluss oder der Airpark-Hüter hatte was dagegen, denn im Verlauf war er der meist beschäftigte Mann und hielt seinen Kasten sauber.
Auch in diesem Drittel war deutlich mehr möglich, Chancen über Chancen, aber es sollte nicht sein.
Kurz vor Ende der Partie gab es noch einen Penalty für die Gäste, der aber nicht zum gewünschten Ergebnis führte, denn mit Dominik Keller stand ein Goaltender der Extra-Klasse im Rebellen-Kasten, der nicht nur den Penalty souverän parierte, sondern auch im Spielverlauf ein absolut verlässlicher, souveräner Rückhalt war.
So blieb zwar der erwartete Rebellen-Orkan im letzten Drittel auf der Anzeigentafel aus, aber man kreierte jede Menge Chancen und hinterließ damit einen sehr guten Eindruck.
Fazit:
Ein großer Schritt in die richtige Richtung. Das Team wächst so langsam zusammen, und man konnte in einigen Szenen deutlich sehen, was alles möglich ist.
Gut, ja, die Chancenverwertung kann man sicher kritisieren, aber ehrlich gesagt stand der stärkste Hügelsheimer Spieler im Tor und bewahrte sein Team vor einem noch größeren Debakel.
Von dieser Warte aus betrachtet und in Anbetracht der doch vielen herausgespielten Möglichkeiten bleibt ein sehr engagierter Auftritt einer jungen, lernwilligen Mannschaft, die begeistert und am Ende noch eine Ehrenrunde unter dem Applaus der Zuschauer hinlegen durfte.
Weiter so – im nächsten Spiel am kommenden Sonntag 31.10. um 19:15 Uhr in Reutlingen gegen die Black Eagles !
Für Stuttgart spielten:
Dominik Keller (Goalie), Maurice Keller (Backup), Timo Dombrowski, Marek Prokes, Janik Mertens, Alexander Litterer, Carlo Sala de Llobet, Cedrick Scheibach, Masaru Komiyama, Armin Wörz, Alexander Hotz, Armin Wörz, Moritz Donner, Gregor Michalik, David Haffner, Robin Morgenthaler, Fabian Schneider, Louis Cieplik, Leo Schätzle, Flynn Schäuffele.