Den 1b-Rebellen gelang ein, auch in der Höhe völlig verdienter 9:2 (3:0/3:0/3:2)-Kantersieg, und rücken damit in der Tabelle weiter nach vorne.
Am Ende waren die Gäste damit noch gut bedient, denn insbesondere im zweiten Abschnitt wurden die Schwenninger teilweise regelrecht an die Wand gespielt.
„So stelle ich mir unser Eishockey vor. Ich habe heute gesehen dass ihr richtig Bock hattet und euch voll reingehängt habt. Von meiner Seite aus gibt es daher überhaupt keine Kritikpunkte, sondern nur Glückwünsche zum Sieg. Es war für mich heute eine große Freude zuzusehen. Das hat richtig Spaß gemacht!“
so ein sichtlich zufriedener 1b-Rebels-Coach Eric Strieska in seiner obligatorischen Teamansprache nach dem Spiel.
Zunächst war man aber von einem munteren Scheibenschießen weit entfernt, denn in die ersten Spielminuten taten sich beide Seiten schwer ins Spiel zu finden.
Die mit überraschend voller 17 Mann-Kapelle angetretenen Gäste zeigten dabei durchaus individuelle Qualitäten, konnten aber wie die Waldau-Rebellen zunächst keine entscheidenden Akzente setzen.
Beide Mannschaften überstanden problemlos Unterzahl-Situationen, wobei man den Hausherren hier bereits eine größere Zielstrebigkeit attestieren muss.
Insbesondere die secondary shot-Situationen häuften sich, und aus gerade so einer Situation heraus, als der Stuttgarter Druck anzog, ballerte Darius Sirch den kurzzeitig herrenlosen Puck zum 1:0 ins Schwenninger Torgebälk.
Schwenningen schien jetzt auch aufgewacht zu sein, und hatte in der Folge gute Möglichkeiten, insbesondere im Powerplay war der Ausgleich in Reichweite, aber Stuttgarts Goalie Max Jetter war in grandioser Form.
Kaum waren die Rebellen wieder komplett, tankte sich Janis Groß von der roten Linie nach vorne und hatte nur noch einen Verteidiger an der blauen Linie vor sich, zog halbrechts vorbei und machte mit einem Rückhandschuss alles klar.
Der Stuttgarter Nachwuchs-Killerblock hat wieder zugeschlagen !
2:0 für Stuttgart in der 20. Minute, aber das Drittel war noch nicht ganz vorbei…
17 Sekunden vor der Pause kam ein Pass der Extraklasse von Stuttgarts japanischer Kampfmaschine Masaru Komiyama auf Felix Feichter, und der musste nur noch leicht die Richtung korrigieren und Stuttgart führte 3:0.
Bereits in den letzten Minuten deutete sich dieser Verlauf an, denn die 1b-Rebels spielten mannschaftlich geschlossener und dadurch effektiver als die Gäste, die vielleicht individuell besser besetzt waren, aber zum Teil nur Stückwerk boten.
Die Waldau-Cracks spielten hingegen teilweise wie aus einem Guss.
In der Pause vor dem Mittelabschnitt gab es offenbar in der Schwenninger Kabine statt Tee einen kräftigen Einlauf, denn zunächst rissen sich die Cracks um Altstar Robert Brezina zusammen, aber es sollte bei Versuchen bleiben. Entweder scheiterte man an Goalie Jetter oder am eigenen Spielsystem, das immer mehr auf Zufall aufgebaut schien.
Dann war showtime, Vorhang auf…
29. Minute: Stuttgarts Nachwuchsgrenadiere zündelten wieder am gegnerischen Gehäuse und ehe sich die Schwenninger Verteidiger besinnen konnten lag das schwarze Hartgummi im Kasten, und schuldig in allen Anklagepunkten: Jesper Leis -> 4:0 !
Dann, keine 4 Zeigerumdrehungen später, kam der Gala-Auftritt von Jonas Mauch, der im dritten (!!!) Schussversuch, und aus einem physikalisch unmöglichen Winkel die Scheibe mit einer unfassbaren Präzision am Schwenninger Goaltender zum 5:0 vorbeibrachte.
Aber das war noch nicht alles, es gab noch einen Nachschlag…
34. Minute: Janis „Magic“ Groß sieht den von links besser postierten, heranfahrenden Ben Daubner und dieser hatte keine Mühe den Puck zum 6:0 einzuschieben.
Super Teamwork eines überragenden Stuttgarter Blocks, der derzeit nur so vor Spiel- und Einsatzfreude sprüht…
Diese, für die Gäste sicher traumatische Erfahrung hatte sich zuvor durch mehrere Metalltreffer bereits angekündigt und letztlich hätten sich die Gäste über einen deutlicheren Rückstand nicht beschweren können.
Folgerichtig nahmen die Gäste dann anschließend zunächst auch eine Auszeit, um sich wieder zu sortieren.
Im Schlussdrittel besannen sich die Helios-Cracks wieder.
Ein fulminanter Schlagschuss in der 42. Min. von der Blauen durch Schwenningens Steve Krause zum 6:1 sollte dann die Wende einläuten, aber schon am Torjubel war zu erkennen: ein Aufbäumen sieht anders aus.
Irgendwie war bei den Gästen die Luft raus und man hatte den Eindruck, dass es hier nur noch um Schadensbegrenzung ging.
Die hohe Taktzahl des Stuttgarter Spiels in den ersten beiden Dritteln sollte hier also bereits Wirkung zeigen.
Trotzdem dauerte es bis zur 51. Minute als wieder Jonas Mauch mit einem rebound erfolgreich war. Dabei umkurvte er noch kurz den Hüter und schob das Spielgerät lässig ein.
7:1 – den Sieg vor Augen und das Ding war damit durch.
Die Gäste waren aber keineswegs klinisch tot und verkürzten keine 60 Sekunden später durch Manuel Stutz auf 7:2.
Doch die direkte Antwort gab Stuttgarts Leo Schätzle 58 Sekunden später als er eine saubere Stafette über Max Strehle und Darius Sirch erfolgreich zum 8:2 abschließen konnte.
Ein Treffer der Marke „kurz und schmerzlos“.
Dieser Treffer zeigt die hohe Spielintelligenz des Teams, das keineswegs mit dem Kopf durch die Wand geht, sondern diese versucht spielerisch zu umgehen. Hut ab !
Diesem Leckerbissen folgte dann 47 Sekunden ein weiterer…
Rookie Ben Daubner mit einem Traumpass auf Janis Groß, der nicht anders kann als ins leere Tor zum finalen Stand von 9:2 abzuschließen.
Danach war die Partie beendet und das Team wurde zurecht gefeiert.
Fazit:
Unglaublich was derzeit im Landesliga-Team des SEC abgeht.
Ein sensationeller Lauf mit weit mehr als guten Ansätzen, vor allem die Einsatzbereitschaft und der Versuch des ständigen Druckaufbaus sind beeindruckend.
Nicht nur für die Gegner, sondern auch für die Zuschauer.
Wie sagte doch einer am Schluss:“ Die spielen ja richtig schönes Eishockey…!“
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Men of the match:
Stuttgart: Ben Daubner
Schwenningen: Manuel Stutz
1b- Rebels vs. FSV Schwenningen 9:2 (3:0/3:0/3:2)
1:0 14:20 Min. Darius Sirch (Max Strehle/Leo Schätzle)
2:0 19:23 Min. Janis Groß (Jesper Leis/Carlo Sala de Llobet)
3:0 19:43 Min. Felix Feichter (Masaru Komiyama/Jonas Mauch)
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4:0 28:55 Min. Jesper Leis (Ben Daubner/Colin Wolf)
5:0 32:16 Min. Jonas Mauch (Masaru Komiyama)
6:0 33:24 Min. Ben Daubner (Janis Groß)
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6:1 41:39 Min. Steve Krause (Dennis Scheele)
7:1 50:34 Min. Jonas Mauch (Felix Feichter/Masaru Komiyama)
7:2 51:22 Min. Stutz Manuel (Dennis Seemann/Fabian Krause)
8:2 52:20 Min. Leo Schätzle (Darius Sirch/Max Strehle)
9:2 59:13 Min. Janis Groß (Ben Daubner/Dennis Wanner) +1
Spieler auf Spielbericht:
Stuttgart: 17+2
Schwenningen: 15+2
Strafzeiten:
Stuttgart: 3×2 Min.
Schwenningen: 6×2 Min.
Für Stuttgart spielten:
Max Jetter (T), Niklas Syguda (backup), Valentin Weymann, Carlo Sala de Llobet, Julien Frey, Colin Wolf, Dennis Wanner, Josip Strutz, Gregor Michalik, Tolga Feroglu, Ben Daubner, Janis Groß, Max Strehle, Masaru Komiyama, Jesper Leis, Jonas Mauch, Felix Feichter, Darius Sirch, Leo Schätzle
Trainer: Eric Strieska
Mannschaftsleiter: Ole Abendroth