In einer über weite Teile zerfahrenen Partie musste man den Gastgebern aus Hügelsheim vor ca. 50 Zuschauern den Sieg überlassen.
Beiden Teams merkte man die fehlende Spielpraxis deutlich an:
grobe individuelle Fehler gepaart mit fahrlässigem Zusammenspiel prägten weite Teile des ersten Abschnitts.
Die Gastgeber waren vielleicht einen Tacken zielstrebiger im Abschluss, wobei es die 1b-Rebels in 2 Großchancen mit 2-1 und 2-0 Situationen im Prinzip selber in der Hand hatten, aber scheiterten.
Das war dann aber der einzige Kritikpunkt von Coach Strieska in der Drittelpause:
„Im Eishockey gibt es ein Gesetz: bei 10 Schüssen geht mindestens einer rein und sei es durch Nachschüsse. Wir aber schießen vielleicht zwei- oder dreimal, da ist die Ausbeute natürlich überschaubar“.
Im zweiten Abschnitt wurde es dann tatsächlich besser, wenngleich das Spielniveau auf beiden Seiten weiter stark litt.
In der 26. Minute gelang den Rhinos in Überzahl der erste Treffer, der aber keine 5 Minuten später durch einen reaktionsschnellen Cedric Scheibach ebenfalls im Powerplay egalisiert werden konnte.
Die Tore schienen dem Spiel gut zu tun, denn so nach und nach wurde es spielerisch besser, beide Hüter konnten sich auszeichnen, die Zielfernrohre waren scheinbar kalibriert.
Dann ca. 2 Minuten vor Drittelende ein grober Abwehrpatzer der Hügelsheimer und Louis Cieplik nimmt die herrenlose Scheibe im Slot auf und zieht Richtung Rhinos Gehäuse, behält die Nerven und netzt mit einem Rückhandschuss zur Stuttgarter 2:1-Führung ein.
Im letzten Durchgang erhöhten die Rhinos zunächst den Angriffsdruck und Stuttgarts bester Mann Goalie Dominik Keller stand jetzt im direkten Fokus.
Eine Strafzeit in der 43. Minute gegen die Strieska-Cracks und die daraus resultierende Unterzahl befeuerte die Angriffsbemühungen der Gastgeber weiter und resultierten im nicht unverdienten 2:2 Ausgleichstreffer.
Aber die Rebellen ließen sich nicht irritieren, suchten weiter geordnet den Weg nach vorne und hatten ihrerseits große Einschussmöglichkeiten.
Mit ein wenig mehr Konzentration und Kaltschnäuzigkeit hätte man dem Spiel den Deckel draufsetzen können (eigentlich müssen), so aber gelang den Badenern quasi im letzten Angriff 26 Sekunden vor Spielende das game-winning-goal.
Baden Rhinos Hügelsheim 1b vs. 1b-Rebels 3:2 (0:0/1:2/2:0)
Fazit:
Training ist das eine, aber letztlich bringen einen nur Testspiele wirklich weiter.
Diese Binsenweisheit gilt natürlich auch hier und so konnte Eric Strieska sicher vieles aus der Partie mitnehmen.
Sei es die Reihenzusammensetzung, die Schnittstellen-Abläufe und vorallem die Abstimmung der Laufwege.
Potential eines jeden einzelnen ist vorhanden, jetzt gilt es daraus eine schlagkräftige Einheit zu formen.
Eric Strieska:
„Spiele kurz vor dem Ende zu verlieren scheint eine Stuttgarter Krankheit zu sein…aber ich bin insgesamt betrachtet nicht unzufrieden.
Wir haben uns im Spielverlauf entwickelt, und wenn auch viele taktische Dinge noch nicht so laufen wie gewünscht, waren alle bemüht angesprochene Dinge umzusetzen.
Es sind jetzt noch ein paar Trainingseinheiten vor uns, bevor es dann richtig losgeht.
Diese Zeit wollen wir nutzen und ich erwarte für nächste Woche zeitnahe Trainingszusagen, damit ich entsprechend planen kann.“
Für Stuttgart spielten:
Dominik Keller (Goalie), Timo Dombrowski, Marek Prokes, Janik Mertens, Alexander Litterer, Neil Witthoeft, David Haffner, Bryan Allen, Cedric Scheibach, Philip Page, Masaru Komiyama, David Buhlick, Hendrik Pohlmann, Neel Groß, Fabian Schneider, Louis Cieplik, Leo Schätzle