„Oh, wie ist das schön, oh wie ist das schön…“
Es war die bekannte Melodie vom Klassiker, die durch die Eiswelt zog und die die 1b-Rebellen hochleben lies, die gerade einen beeindruckenden, ja geradezu furiosen 6:2 (1:1/3:1/2:0) Heim-Sieg gegen das Landesliga-Team des EHC Zweibrücken einfuhr.
Stuttgart gehörte die Anfangsphase.
Einsatz, Tempo, kaum Einzelaktionen, Team-Geist: von der ersten Minute an zeigte die Mannschaft von Coach Eric Strieska, dass die drei Punkte nur über die 1b-Rebels gehen werden.
3 Torschüsse in den ersten 30 Sekunden: im Stile einer Dampfwalze wurde der Gegner in die eigene Verteidigungszone gedrängt, Zweibrücken kam kaum aus der Umklammerung.
In der 5. Minute und in Überzahl dann der verdiente Lohn, als Stuttgarts bärenstarker Marcel Giese über die linke Seite aufs gegnerische Tor zustürmte und das Spielgeräte ins Tor ballerte (1:0)
Die 1b-Rebellen machten im Prinzip dort weiter wo sie in Schwenningen aufgehört hatten.
Überlegter, unaufgeregter Spielaufbau und dann blitzartiger Turbo in der neutralen Zone: die spielerische Linie war beeindruckend und lies dem Gegner kaum Luft zum Durchatmen.
Die Gäste aus der Südwestpfalz waren nur aus kleinen Unzulänglichkeiten bzw. Übermotivation der Waldau-Boys heraus gefährlich und zeigten durchaus Qualität, aber im Stuttgarter Gehäuse stand mit Goalie Max Jetter ein souveräner Rückhalt, der mit seinen Paraden der Defensive zusätzliche Stabilität verlieh.
Ein bis dato eher schmeichelhaftes Ergebnis für die Gäste, die sich bei ihrem Goalie Thomas Hartfelder bedanken konnten, dass die Hornets zu diesem Zeitpunkt nicht schon deutlich in Rückstand gerieten.
Ca. 4 Minuten vor Drittelende und in Unterzahl dann ein verdeckter Zweibrückener Weitschuß von den der blauen Linie, der irgendwie den Weg ins Stuttgarter Gehäuse fand (1:1). Das war aber weiter kein Beinbruch, und zeigte lediglich dass Zweibrücken durchaus mitspielte und hier die Punkte nicht kampflos in Stuttgart lassen wollte.
Mit diesem trotz allem völlig deplatzierten Spielstand ging es dann in die Pause.
Im zweiten Durchgang waren gerade mal 24 Sekunden gespielt als Leo Schätzle über links aufs Tor zulief und dann den mitgelaufenen Jonas Mauch mustergültig bediente, der dann nur noch vollstrecken musste (2:1). Doch damit nicht genug !
Keine 4 Minuten später dann eine sehenswerte Mauch-Sirch-Kombination. Jonas Mauch spielt einen Zuckerpass seitlich hinter dem gegnerischen Torgestänge auf den einschussbereiten Darius Sirch, der keine Mühe den Puck unterzubringen (3:1).
Die Hornets, die sich aufgrund zahlreicher Strafzeiten zeitweise selber aus dem Spiel nahmen, zeigten sich in den Folgeszenen trotzdem als durchaus ebenbürtiger, ja teilweise gefährlicher Gegner, aber nur in voller Mannschaftsstärke.
Hier aber den Schiedsrichtern die Schuld zu geben, trifft nicht den Kern.
Es war von vorne herein klar, dass es hier eine klare Kante gibt, und wer sich nicht daran hält – fliegt !
Allein 12 Strafminuten plus eine Spieldauerdiszi auf Zweibrückener Seite im zweiten Drittel sind auch der Grund für einen teilweisen Bruch im Spiel.
Hier soll, wenn auch nur kurz, Kritik am Stuttgarter Spiel aufkommen, weil man die zahlreichen Überzahlsituationen nicht nutzen konnte.
Diese Spielphase hätte zur Spielentscheidung beitragen können, so aber rappelten sich die Hornissen immer wieder auf und erzielten in der 32. Minute sogar den 3:2-Anschlußtreffer.
Aber die Hausherren spielten unbeirrt weiter, ließen sich von den äußeren Bedingungen nicht anstecken und kamen durch Stuttgarts Kampfmaschine Marcel Giese in der 37. Minute wieder zum alten 2-Tore-Abstand (4:2).
Das Spiel war aber noch lange nicht entschieden, und so musste das letzte Drittel die Dinge richten.
Keine 2 Minuten waren da gespielt, als sich der erfahrene Leo Schätzle in doppelter Überzahl durch die gegnerische Abwehrlinie arbeitete und dann mit einem präzisen Rückhandschuß zum 5:2 vollstreckte.
Die Südwest-Pfälzer fanden weiterhin Gefallen an der Strafbank und ließen jetzt auch zusehens kräftemäßig nach, denn das Tempo war nach wie vor sehr hoch.
Die Rebellen dadurch wieder mit einer Vielzahl an Möglichkeiten, insbesondere wieder die Youngster-Reihe mit ihrer Wucht und Schnelligkeit belebte die 1b-Offensive mit Überraschungsmomenten, die die Grundordnung der Hornissen immer öfter aufbrachen.
In der 50. Minute dann die Entscheidung: ein als Pass gedachter Schuss von Marcel Wiese ging Richtung Tor und dann unter den Schonern des Hornets Keepers zum 6:2 über die Torlinie.
Das Spiel war ab jetzt in Stuttgarter Hand !
Chancen über Chancen wurden herausgespielt, und immer noch aus einem Spielsystem heraus, dass man sich vorher auf die Fahne geschrieben hatte.
Ab diesem Zeitpunkt hätte man die Hornets sturmreif schießen können, aber deren Keeper war nicht mehr zu bezwingen.
Fazit:
Ein überragender Eishockeyabend mit einem klasse Landesliga-Spiel mit Niveau führte jedem der ca. 50 Zuschauer vor Augen zu was dieses Stuttgarter Team fähig ist.
Wenn sogar Alt-Fans sich aus ihren Sitzschalen heraus erheben, sich nach vorne beugen und das Team nach vorne peitschen, dann muss keinem mehr lange erklärt werden, was an diesem denkwürdigen Freitag Abend in der Stuttgarter Eiswelt abgelaufen ist.
Eric Strieska bedankte sich anschließend bei der obligatorischen Kabinenansprache bei der Mannschaft. Endlich wurde das umgesetzt was vorher als Matchplan ausgegeben wurde.
„Im letzten Drittel habe ich gesehen dass ihr als Team für das hier gespielt habt“ und deutete dabei mit dem Finger auf das Rebels-Logo.
Besser kann man den Teamspirit dieser Mannschaft nicht vor Augen führen…
Die Landesliga-Mannschaft bedankt sich bei ihren Fans unter anderem beim Fan-Club „Blau-gelbe Horde“ für die sensationelle Unterstützung mit Trommel, Tröten und Schlachtgesängen.
Der Slogan „SUPPORT THE TEAM“ wurde mit Leben gefüllt…
Das Background-Team der 1b-Rebels zeigte sich angesichts der tollen Leistung ebenfalls schwer beeindruckt und verneigt sich vor:
Max Jetter (T), Patrick Thierfelder (backup), Daniel Zweckbronner, Colin Wolf, Christian Schütz, Masaru Komiyama, Gregor Michalik, Janis Groß, Jesper Leis, Jonathan Krause, Max Klöckner, Carlo Sala de Llobet, Marcel Giese, Veit Wenzel, Darius Sirch, Valentin Weymann, Jonas Mauch, Daniel Kolev, Leopold Schätzle
Stuttgart Rebels 1b – EHC Zweibrücken Hornets 1b 6:2 (1:1/3:1/2:0)
Spieler auf Spielbericht
Stuttgart: 17+2
Zweibrücken: 13+1
Strafzeiten:
Stuttgart 8×2 Min. + 10 Min. Diszi
Zweibrücken: 14×2 Min. + 4x 10 Min. Diszi
Zuschauer: 54
Men of the match
Stuttgart: Team Stuttgart Rebels 1b
Zweibrücken: Goalie Thomas Hartfelder
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Text/Bild/Video: Ralf Seidel